Änderungen im Bereich Atemschutz

1. Atemschutz-Ausrüstung

Um für die vorgehenden Atemschutz-Trupps bei einem Innenangriff ein Plus an Sicherheit zu erreichen beschafften wir Anfang des Jahres (wiederum aus Spendenmitteln) für jedes Atemschutzgerät ein sog. Atemschutz – Holster

Bei diesem Holster handelt es sich um eine Art Tasche, in welcher verschiedene Ausrüstungsgegenstände mitgeführt werden können. Standardmäßig ist dieses Holster mit einer Bandschlinge, einem Einhand-Rettungsmesser und mehreren Holzkeilen bestückt. Ein System zur Kennzeichnung von bereits durchsuchten Räumen (Wachskreide, Textilschlaufen) wird derzeit noch erarbeitet und dann ebenfalls im Atemschutzholster mitgeführt.

Die Bandschlinge kann auf unterschiedliche Weise verwendet werden. Zum einen kann es beim Öffnen einer Brandraumtür genutzt werden, um nach innen öffnende Türen im Falle eines Flashovers sofort wieder zuziehen zu können.

Zum anderen kann die Bandschlinge aber auch als Verbindungsmittel zwischen den einzelnen Truppmitgliedern eingesetzt werden. Dies kann vor allem beim Absuchen von größeren Räumen von Vorteil sein, da man somit den Suchradius erheblich erweitert, ohne dass der Kontakt zum Schlauch (Sicherung des Rückzugswegs) verloren geht.

Das Rettungsmesser kann für den Trupp sehr wörtlich genommen werden. Tödliche Unfälle der letzten Jahre, wie z.B. in Köln 1996 (Unfall Brandmeister Stampe, siehe auch www.atemschtzunfaelle.de) hätten vielleicht verhindert werden können, hätte man damals eine Möglichkeit gehabt, den verletzten FA von seiner Leine, an welcher er unbeabsichtigt hängen geblieben war, loszuschneiden. Daher ist es für uns sehr wichtig, dass jeder Atemschutzgeräteträger über ein solches Werkzeug verfügt, um sich oder seine Kameraden aus einer evtl. Notlage schnell befreien zu können.

Zuletzt noch die Holzkeile. Sie dienen hauptsächlich zu Sicherung des Rückzugswegs. Dieses bereits in der Praxis bewährte Einsatzmittel wurde bisher von den Atemschutzträgern am Helm mitgeführt. Mit den zusätzlichen Keilen im Holster kann man nun auf mehr Keile zurückgreifen, da es sich des Öfteren gezeigt hat, dass man mit 4 Holzkeilen (2 pro Helm) rasch an die Grenzen stößt.

2. Atemschutz-Überwachung

Da unsere bisherige Atemschutz-Überwachungstafel nicht mehr den Anforderungen der im Jahr 2002 überarbeiteten FwDV 7 „Atemschutz“ entsprach, entschloß man sich eine neue Tafel in Eigenregie zu entwerfen.

Die Tafel verfügt neben einer Echtzeituhr zusätzlich über einen Countdown-Timer, mit welchem bis zu 3 Trupps gleichzeitig überwacht werden können. Mit Hilfe einer Vorlagenhalterung kann ein vorgedrucktes Formular zur Erfassung der Einsatzdaten (Einsatzzeit, Flaschendruck, Einsatzziel,…) fest an der Tafel angebracht werden. Die Registrierung jedes einzelnen Atemschutzträgers erfolgt über sog. Tallys (eine Art Namensschild), von denen jeder Atemschutzträger einen an seiner Einsatzjacke trägt.

Die Atemschutzüberwachung dient in erster Linie dem Gruppenführer zur korrekten Überwachung seines eingesetzten Trupps, damit er diesem rechtzeitig (d.h. mit genügend Restluft) den Befehl zum Rückzug geben kann. Zusätzlich kann sie bei einem Notfall dem Sicherungstrupp die Such- und Rettungsaktion erleichtern, da an der Überwachungsstelle der Zugang, das Einsatzziel sowie evtl. der letzte Standort des verunfallten Trupps registriert wird.